Eigentlich bin ich auf dem Weg nach Hamburg und suche einen schönen Ort, um meine Knochen und Gelenke aus der Sitzhaltung zu bringen. Den finde ich auch mitten in der Lüneburger Heide.
Ich fahre ja gern Auto – und ganz besonders am Steuer unseres immer noch namenlosen Kastenwagens, aber viele Stunden nur sitzen ist nicht mein Ding. Und deshalb will ich auch die Strecke nach Hamburg nicht in einem Stück fahren. In welcher schönen Umgebung auf dem Weg könnte man denn mal eine längere Pause machen?
Ich schaue in den guten alten Autoatlas (den wo die besonders sehenswerten Städte gelb hinterlegt sind) und finde dort Undeloh . Der Ort ist allerdings nur noch einen Katzensprung von Hamburg entfernt und damit nicht das was ich eine Halbzeitpause nennen würde, aber … egal. Bei der Ankunft verwechsle ich Sahrendorf mit Undeloh, denke ich bin angekommen, finde aber zunächst keinen Platz zum Stehen, fahre deswegen in eine Nebenstraße und lande schließlich auf einem Wanderparkplatz. Weit und breit nur Landschaft. Ich schnalle das Rad ab, rolle einen Berg hinunter (mal schauen was da so ist) und lande in … Undeloh. Was für ein schöner Ort.
Auf dem Marktplatz ist … na ja … Markt. Touristenmarkt – also mehr Andenken als Lebensmittel. Vor einem Imbisswagen stehen Tische und Stühle unter Sonnenschirmen. Ich entdecke einen Wohnmobilstellplatz direkt hinter der Pommesbude und frage den Mann an der Fritteuse nach den Preisen. „7 Euro“ kommt die schnelle Antwort. „Und wo wird dann bezahlt?“ „Bei mir“ sagt er und gibt mir eine Art Visitenkarte (Tel.: 0171-7489651). Prima, denke ich, das merke ich mir, und spiele mit dem Gedanken hier zu bleiben.
Nach den obligatorischen Kartoffelstäbchen-Lunch will ich mir die urige Magdalenenkirche mit dem abseits stehenden Turm ansehen. Leider gerade Messe. So spaziere ich noch ein wenig durchs Gelände und lande dann im Café des Heide-Erlebnis-Zentrums von Undeloh. Ähh, das kommt mir doch irgendwie bekannt vor!?! Und tatsächlich, hier waren wir vor ein paar Jahren schon einmal mit Reinhard und Lanka. Na sowas.
Um zurück zum Wanderparkplatz zu kommen, müsste ich an der Straße entlang den (kleinen) Berg wieder hinauf, aber dazu habe ich gerade keine Lust. Man sollte doch auch durch die Heide abkürzen können? Gesagt, getan und so radele ich über huckelige Wege durch ein wunderschönes Stückchen Landschaft zurück. Am Kasten angekommen entdecke ich ein kleines Schild: „Parkverbot für Wohnmobile von 18 Uhr bis 6 Uhr.“ So so. Eigentlich habe ich auch genug Bewegung gehabt. Schnell noch einen Salat zubereitet, auf park4night einen Stellplatz gesucht und dann die Pferde geweckt. Ein Knoten im mentalen Taschentuch ist gemacht: Ich werde mit Marianne wiederkommen.